Geldsparen für routinierte Heimwerker: Das Bausatzhaus

Ein Hausbau ist eine kostspielige Angelegenheit, das ist allgemein bekannt. Hat man als zukünftiger Eigenheimbesitzer dann auch noch das Pech, an eine dubiose Baufirma zu geraten, wird aus dem Traumhaus nur allzu schnell ein Alptraumhaus. Kein Wunder also, wenn so mancher erfahrene Heimwerker lieber selbst Hand anlegen möchte. Dabei ist nicht nur der Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit ein wichtiger Aspekt, sondern es lässt sich damit auch eine Menge Geld sparen – vorausgesetzt, man überschätzt das eigene Können nicht.

Eigenleistung spart Kosten – bei Hausbau

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Bildquelle – istock – Sunset During a Construction Site – Kizel

Dieses einfache Prinzip liegt dem Bausatzhaus zugrunde: Der Anbieter liefert neben den notwendigen Konstruktionszeichnungen und Anleitungen alles notwendige Material, die Arbeit des Aufbaus wird vom Käufer selbst geleistet – oder gegebenfalls von ihm und seinen Helfern. Im letzteren Fall sollte sich der Hausbauer aber vorher unbedingt über die gesetzlichen Vorgaben informieren. Im Zweifelsfall drohen bei Versäumnissen sonst empfindliche Bußgelder, zudem kann bei Unfällen auf der Baustelle der Versicherungsschutz gefährdet sein. Im schlimmsten Falle müsste der Bauherr dann also für die Kosten der Behandlung aufkommen – oder bei bleibenden Schädigungen sogar dauerhaft eine Rente leisten. Das würde jeden Preisvorteil ins Gegenteil verkehren, hier nicht alles wasserdicht zu gestalten wäre also definitiv am falschen Ende gespart.

Durch die Einsparung bei den Lohnkosten durch die Eigenleistung des Hausbauers lassen sich üblicherweise Kosten in fünfstelliger Höhe einsparen, was die Finanzierung nicht nur um diesen Betrag günstiger macht, sondern durch die niedrigere Finanzierungssumme gleich doppelt Geld spart. Weniger Kapitalaufnahme bedeutet auch weniger Zinslast, und damit mehr finanziellen Spielraum. Damit lässt sich dann beispielsweise leichter eine Terminverzögerung überbrücken, wenn der Neubau nicht zum geplanten Termin fertig wird. So könnte man beispielsweise die bisherige Bleibe erst dann kündigen, wenn wirklich feststeht, dass der Neubau auch fertig wird. Angesichts der Zinsen über die üblichen Darlehenslaufzeiten von 10, 20 oder 30 Jahren fallen einige Monatsmieten kaum mehr ins Gewicht.

Auch beim Bausatzhaus gilt: Beratung und hohe Qualität sind wichtiger

Auch wer in Eigenleistung baut, sollte nicht auf die Baubegleitung durch einen erfahrenen Sachverständigen verzichten. Gerade mit Hinsicht auf die Verwendung moderner Materialien und Bauweisen zum energiesparenden Bauen sowie die gesetzlichen Vorgaben, etwa aus der EnEV, kann man beim Hausbau für Hobbyhandwerker viele Fehler machen, die zunächst nicht auffallen, später aber zu ärgerlichen Folgekosten und hohem Sanierungsaufwand führen. Ein gängiges Beispiel ist die falsche Montage der wichtigen Dampfsperren. Regelmäßige Kontrollen durch einen Bausachverständigen, Energieberater oder Architekten können solche Fehler frühzeitig aufdecken und beheben. Das für die Begleitung anfallende Honorar ist in jedem Falle geringer als die Folgekosten unsachgemäßen Bauens.